Nächtlicher Glocken-Zeitschlag ist keine akzeptierte Tradition sondern Lärm (17-02-2010)

Immer wieder wird behauptet dass das nächtliche Glocken-Gebimmel eine allgemein akzeptierte Tradition sei. Umfragen zeigen dass das völlig falsch ist!

Die Gerichte sind bisher ausgegangen, dass der nächtliche Zeitschlag eine allgemein akzeptierte Tradition sei. Umfragen bei betroffenen Anwohner/innen zeigen, dass diese Annahme Western union money transfer falsch ist. In den folgenden Umfragen, die zwischen 2005 und 2008 durchgeführt wurden, resultieren die Kirchenglocken als stärkste Nachtruhestörer. Hier die Resultate im Einzelnen der Anwohner/innen von verschiedenen Kirchen, die sich vom nächtlichen Zeitschlag belästigt fühlen:

Ort
%Jahr
Beinwil am See AG39%2005
Trogen AR31,6%2005
St.Gallen (Heiligenkreuz)37%2005
Wil SG30,4%2006
Zürich (Balgrist)50%2006
Gossau ZH31,1%2007
   
Durchschnitt36,5 % 

In Gossau ZH fanden sogar 47,8% den Zeitschlag unnötig oder störend. ("Dass meine Gemeinde die ganze Nacht per Glocke die Zeit schlägt, finden unnötig/störend…")

Folgende Zusammenfassung einer zusätzlich durchgeführten Meta-Analye (Dr. Samuel Büechi, 2006) zum Thema Glockenlärm allgemein bestätigt, dass Glockenlärm, insbesondere der Zeitschlag in der Nacht, nicht mehr als allgemeine akzeptierte Tradition wahrgenommen wird:

Je nach Untersuchungsgebiet und je nach Art der Fragestellung der Umfrage werden mindestens 10% der schweizerischen Bevölkerung, d.h. über 700’000 Personen zu Hause von Kirchenglockenlärm gestört. Wenn die Umfrage nur im Umfeld von Kirchen durchgeführt wird, können bis 40% vom Lärm Belästigte resultieren.

Vergleichende Lärmumfragen der IG-Stiller zeigen, dass Kirchenglockenlärm eine der wichtigsten nächtlichen Lärmquellen der Schweiz ist. In ländlichen Gebieten ist auch das Herdengeläut eine wichtige Lärmquelle.

Speziell in der Nacht, wenn für andere Lärmverursacher Nachtruhe gilt, stört Glockenlärm stark. Zu diesem Thema wird an der ETH Zürich zurzeit eine Studie vorbereitet und im Frühjahr 2010 durchgeführt. Man vermutet, dass es mehr Glockengestörte als Fluglärmgestörte gibt.

Dass wir und andere betroffene Nachbarn weiterhin bei geschlossenem Fenstern schlafen müssen oder weiterhin Schlaftabletten schlucken müssen, haben alleine die Gerichte zu verantworten – bei 5’000 Kirchen in der Schweiz schätzen wir über 250’000 betroffene AnwohnerInnen von Kirchen mit nächtlichem Zeitschlag. Unnötig und zu vermeiden.